Was für ein Comeback!
H60 sichern sich nach 0:4-Rückstand den Südwesttitel und das Heimrecht fürs Final Four.
Ein Tag, der in Erinnerung bleibt – für den omtc, für die Fans und für alle, die an den Zauber des Mannschaftssports glauben. Mit einer spektakulären Aufholjagd sicherte sich das Herren-60-Team zum zweiten Mal in Folge den Titel in der Regionalliga Südwest – und untermauerte damit eindrucksvoll seine Position als feste Größe im deutschen Seniorentennis.
Beim entscheidenden Heimspiel gegen Tabellenführer TSG Backnang wuchs das Team über sich hinaus und drehte ein bereits verloren geglaubtes Match noch zu einem 5:4-Erfolg. Die Belohnung: der Titel als Südwestdeutscher Meister 2025 – und das Heimrecht für das Final-Four-Turnier der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im September.
Was diesen Tag so besonders machte, war nicht nur die sportliche Wende. Es war das Zusammenspiel aus Spannung, Emotionen und einer Atmosphäre, wie man sie selbst bei Profi-Turnieren nur selten erlebt. Über 250 Zuschauer sorgten auf der heimischen Anlage für echtes Gänsehaut-Feeling – und wurden Zeugen eines Spiels, das in die Clubgeschichte eingeht.
Früh unter Druck – und doch nicht geschlagen
Die Ausgangslage war klar: Backnang war ungeschlagen, Ober-Mörlen punktgleich, aber mit einer Niederlage. Die Partie begann jedoch alles andere als vielversprechend für das Heimteam: In den ersten vier Einzeln lief wenig zusammen. Auch vermeintlich sichere Punkte gingen verloren, das Team lag schnell 0:4 hinten. Zu diesem Zeitpunkt rechneten nur noch die kühnsten Optimisten mit einer Wende.
Doch dann geschah das, was Tennis so einzigartig macht: ein Momentum-Wechsel – getragen von der Unterstützung der Zuschauer und der inneren Überzeugung, dass noch alles möglich ist.

Mit seinem Comeback-Sieg im Einzel brachte Manolo Arroyo Rosales das Team zurück ins Spiel – ein echter Wendepunkt auf dem Weg zum 5:4-Erfolg
Rosales bringt Hoffnung zurück – Ingaramo setzt ein Zeichen
Manolo Arroyo Rosales, zunächst völlig chancenlos, kämpfte sich zurück und gewann nach 2:6 im ersten Satz noch im Match-Tiebreak – ein Befreiungsschlag. Kurz darauf bezwang Marcelo Ingaramo auf dem Centercourt keinen Geringeren als Pablo Semprun, den Weltmeister von 2024 – und das glatt in zwei Sätzen.
Beim Stand von 2:4 keimte neue Hoffnung auf – und Teamchef George Pascal nutzte die aufgekommene Euphorie mit einem taktischen Schachzug. Durch neu zusammengestellte Doppelpaarungen brachte er frischen Schwung in die Begegnung.
Nervenspiel im letzten Doppel
Ingaramo/Rosales und Paulo Travassos/Fernando Cavalleri sorgten für klare Zweisatzsiege – plötzlich stand es 4:4. Im alles entscheidenden Doppel traten Konstantinos Effraimoglou und Chris Hearn gegen das Spitzenduo der Gäste an. Der Match-Tiebreak glich einem Thriller: Bei 8:9 hatten die Gäste Matchball – doch Hearn blieb eiskalt, ging nach dem zweiten Aufschlag ans Netz und punktete mit einem Vorhandvolley. Zwei Ballwechsel später stand der omtc als Sieger fest: 5:4!

Der Moment des Triumphs: Fabio Pozzi, George Pascal und Fernando Cavalleri feiern den dramatischen 5:4-Erfolg gemeinsam mit den Matchwinnern Chris Hearn und Konstantinos Effraimoglou
Mehr als ein sportlicher Erfolg
Der Spieltag war zugleich Teil der Initiative „Aufschlag gegen Krebs“. Neben dem sportlichen Spektakel setzten zahlreiche Vereinsmitglieder – allen voran die Jugend – ein starkes Zeichen für gesellschaftliches Engagement. Insgesamt kamen 1.400 Euro für die Deutsche Krebshilfe zusammen, gesammelt durch Spendenaktionen und eine stille Auktion. (Mehr dazu hier.)
Vorfreude auf den September
Jetzt richtet der Verein den Blick nach vorn: Am 6. und 7. September ist Ober-Mörlen Austragungsort des Final Fours der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Dabei werden nicht nur ehemalige Weltklassespieler aufschlagen – auch abseits des Platzes wird den Besucherinnen und Besuchern einiges geboten. Die Vorbereitungen laufen – und das Team ist bereit.
Titelfoto: Chris Hearn verlor sein Einzel knapp in drei Sätzen gegen Vicente Jiménez, doch im Doppel bewies er Nervenstärke – gemeinsam mit Konstantinos Effraimoglou holte er den entscheidenden Punkt zum 5:4-Comeback-Sieg
(Fotos: © chuc.de)